Sowohl für die Gesamtkonzeption als auch für die Entwicklung spezifischer Aktivitäten sind wir von wissenschaftlicher Forschung und praktischer Erfahrung ausgegangen. Alle Ideen werden zunächst in der Praxis mit Menschen mit Demenz, Betreuern und Pflegekräften getestet und anschließend weiterentwickelt. Für unsere Bewegungsübungen können Sie einen Bericht über einen Test in 16 Pflegeheimen anfordern, der in Zusammenarbeit mit der Agentur DAZ ausgeführt wurde.

Immer was zu tun

Eine Studie in den USA (Schreiner et al., 2005) hat gezeigt, dass Bewohner von Pflegeheimen mit Demenz während der Aktivitäten 7x öfter lachen bzw. Spaß haben im Vergleich zum restlichen Tag. Die verbleibende Zeit verbringen sie häufig allein und/oder apathisch. Die Studie empfiehlt einen Ansatz, bei dem den ganzen Tag über Aktivitäten stattfinden, an denen Personen teilnehmen können. Ein ansprechendes Beispiel wird von Volicer et al., (2006), beschrieben. In einem Pflegeheim, für Veteranen sind alle Arten von Aktivitäten angesiedelt: Morgenappell, Marschieren, Militärklub. Dies funktioniert, ohne zusätzliches Personal anzuziehen. Alle Mitarbeiter tragen zu diesem Ansatz bei.

Interaktives Radfahren

Das Radfahren mit Streckenfilmen scheint sich positiv auf die Ausdauer und die kognitiven Fähigkeiten auszuwirken, insbesondere auf die Fähigkeit, Aufgaben zu planen.

Warum bewegen?

In den Niederlanden ist Professor Scherder (Scherder, 2010) ein wichtiger Befürworter der Bedeutung eines aktiven Lebensstils für Menschen im Pflegeheim. Er zeigt, dass körperliches und soziales Handeln das Wohlbefinden verbessert und das Problemverhalten abnimmt. Basierend auf einer Auswertung von 30 Studien gelangten Heyn et al. (2004) zu dem Schluss, dass Bewegung für Menschen mit Demenz nicht nur einen eindeutig positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Fitness, Kraft und Flexibilität hat, sondern auch auf das Funktionieren im täglichen Leben, Kognitions- und Verhaltensprobleme.

Musik und Fotos

Testad et al. (2014) untersuchten verschiedene Arten von Aktivitäten in Pflegeheimen. Sie zeigen, dass Reminiszenzen, wie beispielsweise Übungen mit persönlichen Fotos, Depression reduzieren. Aktivitäten mit Musik führen zu weniger Aufregung und Unruhe.

Aquarium und Nahrungsaufnahme

Edwards (2013) untersuchte die Wirkung eines Aquariums im Wohnzimmer von Pflegeheimbewohnern mit Demenz. Es stellte sich heraus, dass Menschen, die ein Aquarium beobachten konnten, im Durchschnitt besser aßen und weniger Gewichtsprobleme hatten. Deshalb hat der SilverFit Alois ein eigenes (virtuelles) Aquarium!

Persönliche Herangehensweise

Ein persönlicher Ansatz ist unabdingbar. Es müssen Aktivitäten angeboten werden, die zu Ihm oder Ihr passen. Brownie et al. (2013) zeigen, dass Menschen mit einem solchen persönlichen Ansatz weniger gelangweilt, weniger depressiv und weniger auf Hilfe angewiesen sind. Familienmitglieder sind zufriedener und die Mitarbeiter geben an, dass sie einen persönlicheren Kontakt zu den Bewohnern haben.

Literaturnachweise

  • Brownie, S. and Nancarrow, S. (2013) Effects of person-centered care on residents and staff in aged-care facilities: a systematic review. Clinical Interventions in Aging 8: 1-10.
  • DAZ (2014) Evaluatierapport ‘Bewoners met dementie in beweging. Over de ervaringen met 16 SilverFits’.
  • Edwards, N.E. and Beck, A.M. (2013)  The influence of aquariums on weight in individuals with dementia. Alzheimer Disease and Associated Disorders 27(4): 379-383.
  • Heyn, P. (2004) The effects of exercise training on elderly persons with cognitive impairment and dementia: a metaanalysis. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation 85: 1694-1703.
  • Scherder, E.J.A. et al. (2010) The more physical inactivity, the more agitation in dementia. International Psychogeriatrics 22(8) :1203-1208.
  • Schreiner, A.S., Yamamoto, E., and Shiotani, H. (2005) Positive affect among nursing home residents with Alzheimer’s dementia: The effect of recreational activity. Aging and Mental Health 9: 129-134.
  • Smit, M., (2014) Kennisbrochure SilverFit Mile.
  • Testad, I. (2014) The value of personalized psychosocial interventions to address behavioral and psychological symptoms in people with dementia living in care home settings: a systematic review. International Psychogeriatrics: 1-16.
  • Volicer, L., et al. (2006) Effects of continuous activity programming on behavioral symptioms of dementia. Journal of the American Medical Directors Association 7: 426-431.